Planen Sie diesen Ostern eine Reise auf unsere wunderschöne Insel? Wenn ja, dann erwartet Sie ein wahrer Genuss.
Die Osterbräuche sind tief in der Lebensweise von Brač verwurzelt, und im Laufe der Zeit haben sich rund um die Feierlichkeiten zahlreiche Traditionen entwickelt, wie das Osterwachen, das Färben der Ostereier, der Besuch der Ostermesse und das Singen von Ostersongs.
Ostern auf Brač ist eine Zeit lebendiger Prozessionen, traditioneller Festessen und einzigartiger Bräuche. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf einige lokale Ostertraditionen auf Brač und geben Ihnen Einblicke in das reichhaltige kulturelle Erbe der Insel.
Palmsonntag (Cvitnica)
Die Hauptfeierlichkeiten zu Ostern beginnen am Palmsonntag, eine Woche vor Ostern, als Jesus nach Jerusalem einzog und von Menschen mit Palmen- und Olivenzweigen begrüßt wurde. Dies markiert den Beginn der Karwoche.
Am Palmsonntag ist der Segen von Palmen- und Olivenzweigen ein wichtiger Brauch. Auf Brač hat sich besonders die Tradition der Olivenzweige bewahrt, da die Insel reich an Olivenbäumen ist.
Am Tag vor dem Palmsonntag werden die Zweige von den Feldern geholt und nach Hause gebracht. Am Sonntag geht die ganze Familie zur Messe, jeder mit einem eigenen Olivenzweig. Das älteste Familienmitglied, meist der Großvater, trägt den größten Bündel an Zweigen und bringt diese nach der Segnung zurück auf seine Felder.
Es wurde geglaubt, dass die gesegneten Zweige die Felder vor Hagel, Dürre und anderen Naturkatastrophen schützen. Einige der Zweige werden auch im Haus aufbewahrt, um es vor Unheil zu bewahren. Ein weiterer Zweig wird traditionell auf den Friedhof gebracht, um an die Verstorbenen zu erinnern.
Ein besonderer Brauch auf Brač ist auch das Schenken von dekorierten Palmzweigen mit Blumen und Bändern, die junge Männer den Frauen überreichen. Im Gegenzug schenken die Frauen den Männern garitule, ein süßes Osterbrot, das in Form von Zöpfen geflochten und mit verzierten Ostereiern geschmückt ist.
Ein weiterer Brauch ist das Waschen des Gesichts mit Blumenwasser. Es wurde geglaubt, dass dies der Gesundheit und Schönheit zugutekommt. Verschiedene Blumen, meist Rosenblätter, werden ins Wasser gegeben, und Kinder waschen sich damit, um strahlend und gesund zu bleiben.
Die Karwoche (Vela šetemona)
Während des heiligen Triduums, von Gründonnerstag bis Karsamstag, vermieden es die Einheimischen, schwere landwirtschaftliche Arbeiten auf den Feldern zu verrichten. Besonders wichtig war es, Tätigkeiten zu unterlassen, die das Durchbrechen des Bodens mit scharfen Werkzeugen erforderten.
In diesen Tagen läuten keine Kirchenglocken. Stattdessen verkünden die Jungen mit hölzernen Ratschen, den sogenannten škrgajke, die Zeiten der kirchlichen Feierlichkeiten.
In diesen Tagen läuten keine Kirchenglocken. Stattdessen verkünden die Jungen mit hölzernen Ratschen, den sogenannten škrgajke, die Zeiten der kirchlichen Feierlichkeiten.
Die Žudije und die Prozession in Sumartin
In diesen Tagen läuten keine Kirchenglocken. Stattdessen verkünden die Jungen mit hölzernen Ratschen, den sogenannten škrgajke, die Zeiten der kirchlichen Feierlichkeiten.
Karfreitag und Buße
Am Karfreitag, in den frühen Morgenstunden, beginnt eine Prozession, die mit Kerzen und einem großen Kreuz – der sogenannten “Muka” – durch das Dorf zieht.
An diesem Tag wird streng gefastet, und es gibt nur Fisch auf dem Tisch. Traditionell stehen gesalzene Sardinen und Stockfisch auf dem Speiseplan.
Doch es gibt auch einen Brauch, der besagt, dass das Trinken von Rotwein an diesem Tag den Körper „auffrischen“ und das Blut „wecken“ soll – eine uralte Weisheit, die man sich hier gerne zu Herzen nimmt.
Die Bewohner Sumartins machen sich bereits um 6 Uhr morgens auf den Weg in Richtung des Nachbardorfes Selca, während die Bewohner von Selca zeitgleich, aber auf einem anderen Weg, in Richtung Sumartin ziehen. Am Nachmittag wird die Passion Christi weiter gesungen, begleitet vom traditionellen Kuss des Kreuzes – ein Symbol der Buße und des Glaubens.
Vorbereitungen am Karsamstag
Am Karsamstag dreht sich alles um die Vorbereitung der Speisen für den bevorstehenden Ostersonntag. Das Färben der Ostereier ist eine obligatorische Aktivität, die man meist auf natürliche Weise mit den Schalen roter Zwiebeln durchführt. Diese färben die Eier in einem schönen Rotton, und sie werden oft mit traditionellen Symbolen wie Kreuzen, Blumen oder Tieren verziert.
Neben den Eiern werden auch süße, duftende Osterbrote wie “Garitula” und “Pinca”, die mancherorts auch “Sirnica” genannt wird, gebacken. Die Pinca ist ein reichhaltiges Hefegebäck, das aus Mehl, Eiern und Butter besteht und traditionell zu einem großen runden Laib geformt wird. Bevor die Pinca in den Ofen kommt, wird sie mit Ei bestrichen, mit grobem Zucker bestreut und mit einem Kreuzmuster verziert – eine Geste, die den Segen symbolisiert.
Früher wurde die Speisenweihe am Ostersonntag vorgenommen, heute ist dieser Brauch meist auf den Karsamstag vorverlegt. Familien bereiten dann ihre geflochtenen Körbe vor, die mit traditionellen Osterspeisen wie Schinken, Eiern, Brot und Wein gefüllt sind. Diese werden zur Kirche gebracht, um gesegnet zu werden
Ostersonntag
Der Höhepunkt des Osterfestes ist die besondere Messe am Ostersonntag, die zur Feier der Auferstehung Jesu Christi abgehalten wird.
Nach der Messe wird traditionell die Familie zum Festessen versammelt, und es werden Glückwünsche ausgetauscht. Man sagt sich: “Na dobro van došlo sveto Uskrsnuće!” und antwortet mit: “I vami na spasenje!”
In der Vergangenheit wurde Ostern drei Tage lang gefeiert – der erste Tag war ausschließlich der Familie gewidmet, während an den folgenden Tagen Freunde und Verwandte besucht wurden.
Die Kinder spielten mit den Ostereiern Spiele wie das Eierklopfen, bei dem derjenige gewann, dessen Ei unbeschadet blieb. Manchmal wurde auch versucht, die Eier mit einer Münze aus der Ferne zu treffen – eine spaßige Herausforderung, die für viel Gelächter sorgte.
Heute dauern die Osterfeierlichkeiten meist nur noch zwei Tage, doch viele der alten Traditionen haben sich erhalten. Eine der neueren Bräuche ist die “Smotra sirnica”, ein gastronomisches Fest, bei dem die besten Sirnice (Pinca) prämiert werden. Dieses Fest findet jedes Jahr am Ostermontag in einem anderen Dorf auf Brač statt.
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Ostern auf Brač – eine Zeit voller Tradition, tiefer religiöser Überzeugung und gemeinschaftlicher Freude. Hier auf der Insel vermischen sich alte Bräuche mit modernen Elementen, doch die Essenz des Osterfestes bleibt dieselbe: Glaube, Familie und die enge Verbundenheit mit der Natur und den Menschen